1300 - 1600

Das Spätmittelalter war die Zeit des aufsteigenden Bürgertums der Städte und der Geldwirtschaft. Geprägt wurde es auch durch die verheerenden Folgen der Pest, die zwischen einem Drittel und der Hälfte der europäischen Bevölkerung das Leben kostete. Diese Entvölkerung führte zu Aufständen und damit einhergehend einem Wandel der Sozialstrukturen.

Spätes Mittelalter und frühe Neuzeit

Die Stadt

Die Stadt wird durch regen Handel immer wohlhabender, was man unter anderem auch daran erkennt, dass sich das Kirchenschiff stark vergrößert hat. Die Handwerker organisieren sich in Zünften oder Gilden. Inzwischen gibt es in der Stadt u.a. eine Apotheke, Tucher, Spiegelmacher; Töpferwaren aber auch Salze zur Haltbarmachung von Lebensmitteln werden gehandelt.

Hygiene

Nach wie vor werden innerhalb der Stadtmauern Tiere gehalten und es gibt keine Kanalisation, wodurch die hygienischen Bedingungen katastrophal sind. Es gibt eine hohe Sterblichkeitsrate und die Pest grassiert. Die Not der Menschen kann letztlich nur durch Almosen von wohlhabenden Bürgern gelindert werden.

Die Kirche

Der Einfluss der Kirche auf das städtische Leben ist groß. Der Loskauf der Gläubigen von Sünden durch Zahlungen an die Kirche nimmt immer größere Ausmaße an.

Ein Reformator in der Tradition Martin Luthers fordert das Verbot dieses Ablasshandels und die Übersetzung der Gottesdienste von Latein in die Muttersprache der Gläubigen.

Insgesamt ist es eine Zeit der Glaubenskriege. Menschen werden der Ketzerei bezichtigt und verfolgt. Unterschiedliche Formen religiösen Eifers durch z. B. Selbstgeißelungen häufen sich.

Das Handwerk

In einer Druckerei werden die ersten Druckbücher hergestellt.

Unabhängig von dem Landesherrn entstehen erste Handwerksbetriebe auf dem Lande, wie z.B. eine Ledermanufaktur oder ein Sägewerk.

Die Bauern und der Burgherr

Gegen die vielen Missernten wird die Dreifelderwirtschaft eingeführt. Die Bauern erhalten minimale Löhne für die Landarbeit, die sie für den Landherrn zu verrichten haben. Diese Zeit wird sehr stark durch die militärische und politische Vorherrschaft des Fürsten als Burgherrn geprägt. Burg und Stadt sind durch Mauern getrennt. Kriegerische Auseinandersetzungen unterschiedlicher Landesherren belasten die Zivilbevölkerung schwer, und vor allem die in den ungeschützten Gehöften lebenden Bauern tragen großes Leid.