1848 - 1910

Die Burg wird als Universität genutzt, was die Bedeutung der Bildung für alle Bürger verdeutlicht. Eine bürgerliche Gesellschaft ist entstanden, in der alte Standesschranken durchlässiger werden und Berufsschranken zunehmend fallen. Die Menschen leben mit einer großen Hoffnung auf Freiheit und Demokratisierung.

Das „lange" 19. Jahrhundert

Politik

Das Studium ist bis zum Ende des 19. Jahrhunderts nach wie vor fast ausschließlich den Männern vorbehalten und das studentische Leben wird in Verbindungen gepflegt.

Es ist aber auch die Zeit der radikalen politischen Auseinandersetzungen. Das liberale Bürgertum und seine Studenten sind stark von England beeinflusst und stehen den nationalkonservativen Anhängern um den späteren Kaiser Wilhelm II. gegenüber.

Im Stadtpark findet eine Demonstration mit der Forderung nach Freiheit und Demokratie statt, welche von Militär und Polizei gewalttätig beendet wird.

Innerhalb der Stadtgesellschaft emanzipieren sich die Juden immer mehr, was unter anderem auch an dem Bau der Synagoge zu sehen ist. Wirkliche Gleichberechtigung gibt es aber zumeist nicht.

Die Industrialisierung

Parallel zur Veränderung der gesellschaftlichen Strömungen erfolgt eine rasante Industrialisierung und die Landwirtschaft verschwindet nahezu ganz. Der Kontrast zwischen Arm und Reich ist deutlich spürbar. Die Arbeiter organisieren sich zunehmend und wagen Aufstände, trotz gleich bleibender Restriktionen durch z. B. die Zensur und das Verbot von Arbeiterzeitungen.

Hygiene

Es erfolgt eine deutliche Verbesserung der hygienischen Bedingungen, wodurch das Volk endlich besser vor Epidemien geschützt wird. Der Bau der Kanalisation ermöglicht eine Ver- und Entsorgung der Bevölkerung mit Wasser.

Mobilität

Ein Aufschwung ist auch im Bereich der Mobilität zu verzeichnen. Das erste Fahrrad wird entwickelt, ebenso wie die erste von Pferden gezogene Straßenbahn.

Auch der Zugbetrieb wird durch größere und leistungsstärkere Lokomotiven effektiver und kann die inzwischen aus Stahl gebauten Brücken nutzen.