Icon Baeume

Baumfäller

Ein Knopf sie zu fällen. Fallende Tanne zum nachbauen - wir zeigen wie es geht! Bauen Sie mit uns einen unserer Lieblingsknopfdrücker zuhause nach.

Eine kleine Szene aus Amerika: Forstarbeiter Joachim (seine Freunde sagen einfach „Lumberjoe“) ist mit seinem Wagen in den Wald gefahren, um entsprechend der Ratschläge seines Therapeuten etwas inneren Druck beim Baumfällen heraus zu lassen. Mit entsprechender Hingabe hackt er auf eine große Tanne ein. Irgendwann reicht es dieser dann auch und sie fällt um und disintegriert auf klassisch amerikanische Art in mehrere Teile.

Das ist eine lustige kleine Szene, die mit vergleichsweise geringem technischem Aufwand umsetzbar ist und auch auf einer kleineren Heimanlage Platz finden könnte. Deshalb soll ihre Herstellung Schritt für Schritt, quasi als kleines Tutorial, beschrieben werden, mit der Einladung zum Nachbau:

Der erste Schritt ist die Grundplatte. Bei solchen abgeschlossenen technischen Szenen und falls der Raum unter der Anlage schlecht zugänglich ist, bietet es sich an diese als Modul zu bauen, also quasi aus der Grundplatte der Anlage den betreffenden Teil auszusägen. So kann man das Modul im Falle von technischen Problemen oder zur Wartung einfach heraus nehmen, falls man sonst von unten nicht gut an die Stelle kommt. Idealerweise ist die Oberfläche dann schon grundsätzlich gestaltet, hinsichtlich Begrünung, Bebauung, Straßen etc., damit sich das Modul möglichst nahtlos in die restliche Anlage einfügt.

​1. Die fallende Tanne

Die Tanne basiert quasi auf dem Prinzip eines Stehaufmännchens. Sie besteht hauptsächlich aus einem Messingröhrchen, das den Stamm bilden wird. Das wird in vier Teile zersägt, damit die gefällte Tanne zerbrechen und sich im Liegen dem Untergrund anpassen kann. Die unterste Sägekante ist angeschrägt, damit der Baum immer in die halbwegs gleiche Richtung fällt. Sägt man gerade, ist die Fallrichtung zufällig, was auch ein witziger Effekt sein könnte.

Als nächstes zieht man durch die Röhrchen einige dünne Stahlseile (wir haben zur Sicherheit gleich vier verwendet, denn Redundanz ist alles) und verlötet sie fest im obersten Röhrchen. Dann bohrt man ein kleines Loch in die Platte an der Stelle, wo der Baum stehen soll. Zum Schutz der Anlagenplatte kann man hier auch noch eine Hülse im Loch anbringen.

Unter der Platte installiert man nun einen Hebel, dessen Drehpunkt im Bild etwas rechts unter der Tanne zu sehen ist. An diesem verlötet man die anderen Enden der Seile so, dass der Baum (sprich: die aufeinander gesetzten Messingröhrchenteile) gerade so in seine Einzelteile zerfällt, wenn der Hebel oben ist und sich wieder aufrichtet, wenn man ihn nach unten, von der Platte weg zieht. Diese Aufgabe überlässt man dann einer Feder, die den Hebel nach unten gedrückt und damit den Baum aufgerichtet hält. Sie ist im Bild nicht zu erkennen, sitzt aber am langen Ende des Hebels (hier links), um die Hebelwirkung maximal auszunutzen und so die Feder weniger zu belasten.

Um den Baum nun auf Knopfdruck fallen zu lassen, muss man nur noch temporär den Hebel nach oben drücken. Das übernimmt hier ein Motor, an dem eine Exzenterscheibe befestigt wurde (exzentrisch heißt, auf der Achse des Motors ist sie nicht mittig befestigt, „eiert“ also quasi beim Drehen). Vergleicht man die beiden Detailfotos, sieht man die beiden relevanten Zustände des Exzenters: In der tieferen Position berührt er den Hebel nicht, der Baum steht. Vollführt der Motor eine halbe Drehung, drückt die auf dieser Seite weitere Scheibe auf den Hebel, überwindet die Kraft der Feder und lässt den Baum fallen. Dass der Motor immer nur eine halbe Umdrehung vollführt, lässt sich am einfachsten mit dem Exzenter oder einem anderen auf der bewegten Achse befindlichen Teil angebrachten Endschaltern realisieren, die in beiden Richtungen immer anschlagen, sobald der Motor die gewünschte halbe Drehung absolviert hat. Mit Relais kann man dann den Motor umpolen, damit er wieder in die andere Richtung fährt. Ein optionaler Spannungsregler würde es ermöglichen, den Motor beim Wiederaufrichten der Tanne langsamer drehen zu lassen als beim Fällen.

Als letzten Schritt sollte man die Tanne noch wie eine Tanne aussehen lassen. Dazu bemalt man die Messingröhrchen braun wie Rinde und nimmt von einer oder zwei Modellbautannen die Äste und klebt sie an die Röhrchen. Das sollte gut halten, da ja beim Fällen regelmäßig das Gewicht der Röhrchen auf den Ästen ruhen wird. Damit wären die Tanne und ihre Animation fertig.

​2. Joe

Nun fehlt nur noch Waldarbeiter Joe: Man nehme eine Figur und versehe sie mit ausgestreckten Armen und einer Axt. Achtung: das Tragen einer Schnittschutzhose nach DIN EN 381/7 ist Pflicht (Dienstanweisung zur Waldarbeiterordnung für die Forstämter 1949).

Um Joe ordentlich auf die Tanne einhacken zu lassen, müssen wir seinen Oberkörper leider abtrennen. Zudem wird eines seiner Beine hohlgebohrt, idealerweise so, dass das obere Loch in Körpermitte austritt. Als nächstes befestigen wir unten an seinem Oberkörper mittig einen drehstabilen Federstahldraht und ziehen diesen durch das hohle Bein. An der Stelle, wo Joe stehen soll (also eine Arm+Axt-Länge von der Tanne), bohrt man erneut ein kleines Loch in die Anlagenplatte und zieht den Draht auch hier durch. Nun kann man die Beine schon mit den Füßen auf die Anlage kleben.

Das andere Ende des Drahts bekommt ein Motor zu fassen. Wir haben hier einen vergleichsweise starken Motor wie bei den Carsystem-Autos verwendet. Die schnellen Hackbewegungen erzeugt man durch ständiges schnelles Umpolen des Motors. Da das kein Motor besonders gerne mag und sich dabei selbst beschädigen kann, sollte man ihn hier mit weit weniger als seiner normalen Spannung betreiben, z.B. mit 0,5 statt 3,5 Volt. Deshalb lieber zu einem größeren greifen.

Auch hier kann man sich eine Steuerung aus Relais und Endschaltern bauen und das ganze per Decoder über eine digitale Anlagensteuerung ansprechen. Optional kann man auch mit Rückmeldekontakten arbeiten, um der Steuerung den aktuellen Status oder Endschalteranschläge zu melden.

Und damit wäre die kleine Szene aus dem Forst auch schon fertig!

Sollten Sie beim Nachbau auf ein Problem stoßen, schreiben Sie uns gerne in unserem Forum.