Die Freilichtbühne
An der Freilichtbühne in Mitteldeutschland kommt der Wunderländer Bildungsbürger nicht vorbei.
Kunst, Kultur und ein tanzender Kavalier - das ist das Erfolgsrezept, das bei jeder Aufführung für volle Zuschauerränge an der Wunderländer Freilichtbühne sorgt.
Rollende Züge sind seit langem eine Selbstverständlichkeit in der Modellbahnbranche und im Miniatur Wunderland zählen fahrende, bremsende und blinkende Autos sowie durch das Meer kreuzende Schiffe zur Sensation unter Laien und Fachleuten. Aber auch die Figuren haben das Laufen gelernt und die Feinmechanikerschmiede des Wunderlandes zaubert immer wieder Neues aus dem Hut.
Auf engstem Raum sorgt ein verwirrendes Räderwerk aus Hebelchen, Seilzügen und kleinsten Motoren für eine harmonische Bewegung der Männlein und Fräulein an der Oberfläche und lässt so auch die Wunderländer Inszenierung von Shakespeares "Romeo und Julia" Wirklichkeit werden.
Die Freilichtbühne ist ein kulturelles Muss für jeden gebildeten Wunderländer. Nachdem sich der Begrüßungsapplaus gelegt hat, vernimmt man das Stimmen der Instrumente im Orchestergraben und kurz danach öffnet sich dann unter Flutlichtbeleuchtung der Vorhang. Auf leichten Füßen tänzelnd, um sich selber drehend, erscheint Romeo auf den Brettern, die die Welt bedeuten und mit lieblichem Gesang lockt er seine angebetete Julia aus ihrem Gemach. Ohne Zögern eilt sie auf den Balkon, doch - oh Schmach -, der verträumte Liebhaber hat die Leiter vergessen. So bleibt ihm nur der sehnsuchtsvolle Blick nach oben und der Weg führt ihn wieder hinfort in die Einsamkeit. Noch lange hallt der Applaus der Opernfreunde durch die Felskulisse Mitteldeutschlands, bis sich der Vorhang endgültig schließt und die Gäste ergriffen nach Hause gehen.
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